So klappt es mit dem Wiedereinstieg nach der Elternzeit
Nach der Elternzeit zurück in den Arbeitsalltag zu finden, ist für viele Eltern mit Unsicherheit verbunden. Wer ein Jahr oder länger ausgesetzt hat, wundert sich mit dem Wiedereinstieg, was diese Zeit voller Windeln wechseln, Brei kochen oder das Treffen mit der Krabbelgruppe mit dem beruflichen Selbstbewusstsein angestellt hat. Plötzlich fragt man sich: Wie finde ich meinen Platz im Team wieder? Bin ich fachlich noch auf dem aktuellen Stand? Und schaffe ich es, Beruf und Familie in Einklang zu bringen?
Aber keine Panik! Wir geben dir ein paar hilfreiche Tipps an die Hand, wie du die Rückkehr in deinen Job erfolgreich schaffst!
1. Vor der Elternzeit: Gute und rechtzeitige Planung
Damit der Wiedereinstieg möglichst reibungslos funktioniert, können Mütter und Väter bereits vor Antritt der Elternzeit einiges vorbereiten und für sich die folgenden Fragen klären:
- Kinderbetreuung: Welche Kinderbetreuungsmöglichkeiten gibt es nach der Elternzeit, damit es möglich ist, in den bisherigen Beruf zurückzukehren? Ob in der Tagespflege oder im Kindergarten – hier sollte man sich schon früh für einen Platz anmelden und ausreichend Zeit für die Eingewöhnung einplanen. Gibt es zusätzliche Unterstützung, zum Beispiel durch Großeltern oder Freunde?
- Eigene Wünsche für den Einstieg: Wann möchtest du wieder zurück an deinen früheren Arbeitsplatz? Wie viele Arbeitsstunden sind möglich und wie wird die Arbeitszeit verteilt? Ist ein Wiedereinstieg in Teilzeit denkbar?
Oder strebst du sogar eine berufliche Neuorientierung an? - Kündigungsfrist beachten: Wenn du nach deiner Babypause beruflich neu starten willst, denke daran, rechtzeitig zu kündigen. Während der Elternzeit hast du eine Kündigungsfrist von drei Monaten, danach gelten die vertraglich geregelten Fristen.
- Vereinbarkeit von Familie und Job: Bietet der Arbeitgeber Benefits wie etwa flexible Arbeitszeiten oder Home-Office an? Wie kann das Arbeitsverhältnis gestaltet werden, sodass beide Seiten profitieren?
- Aufgabenteilung: Wie teilt ihr euch als Eltern Arbeitszeit, Kindererziehung und Haushalt langfristig untereinander auf, damit beide Seiten ihre (beruflichen) Wünsche erfüllen können?
2. Kontakt halten und transparente Kommunikation
Halte während der Babypause Kontakt zu Arbeitgeber, Kollegen und Kolleginnen. Das erleichtert den Anschluss nach der Auszeit, weil du so auf dem Laufendem bleibst. Hole deinen Arbeitgeber möglichst früh mit ins Boot und kommuniziere deine Pläne für den Wiedereinstieg transparent, um passende Rahmenbedingungen für beide Seiten zu schaffen. Eine offene Kommunikation zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber ist das A und O für einen erfolgreichen Wiedereinstieg.
3. Für mehr Selbstbewusstsein: Fachwissen auffrischen
Nach der Eingewöhnung in den Familienalltag und in die neue Rolle als Elternteil, kann es sinnvoll sein, deine Fähigkeiten und Kompetenzen noch einmal aufzufrischen. Besonders wenn du länger in Elternzeit warst, lohnt es sich, in die berufliche Fort- oder Weiterbildung zu investieren – vor allem, weil du so Selbstzweifeln und Unsicherheiten keine Chance gibst. Du kannst beispielsweise (Online)-Seminare belegen oder dich selbst durch Podcasts oder Videobeiträge weiterbilden. Durch Fachzeitschriften, Blogs oder Newsletter bleibst du zudem immer auf dem neusten Stand.
Was deine Soft Skills angeht, sind diese durch die Babypause sogar verbessert: Organisationsfähigkeit, Stressresistenz, Durchsetzungsvermögen und Empathie sind nur einige der Fähigkeiten, die nach der Elternzeit stärker sind als zuvor. All das sind Kompetenzen, die wiederum auch in der Arbeitswelt gewinnbringend eingesetzt werden können.
4. Wiedereinstiegsprogramme nutzen
Viele Unternehmen bieten spezielle Wiedereinstiegsprogramme für Mitarbeiter nach der Elternzeit an. Diese Programme können Unterstützung bei der Rückkehr in den Job sowie gezielte Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten bieten.
Gibt es solche Programme nicht, ist es sinnvoll, im Gespräch mit dem Vorgesetzen Möglichkeiten des „Re-Onboardings“ zu besprechen. Im Idealfall kann dich ein Teammitglied in den ersten Tagen an die Hand nehmen, Ansprechpartner für Fragen sein und dir einen Überblick über die letzten Geschehnisse geben.
5. Wichtige gesetzliche Rahmenbedingungen
Neben den genannten Tipps ist es auch wichtig, die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Rückkehr in den Job nach der Elternzeit zu kennen. Hier sind einige wichtige Punkte:
- Kündigungsschutz: Während und bis vier Wochen nach der Elternzeit besteht ein Kündigungs- und Entlassungsschutz. Zu dieser Zeit bist du also praktisch unkündbar – auch, wenn du während der Elternzeit in Teilzeit arbeitest.
- Teilzeitanspruch: Nach der Elternzeit hast du unter bestimmten Voraussetzungen einen Anspruch auf Teilzeitbeschäftigung. Dieser Anspruch gilt für einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren nach Ende der Elternzeit.
- Recht auf gleichwertigen Arbeitsplatz: Für gewöhnlichkannst du nach der Auszeit an deinen alten Arbeitsplatz zurück. Dein Arbeitgeber hat hier jedoch einen bestimmten Gestaltungsspielraum und darf – in gewissen Grenzen – Inhalt, Ort und Zeit der Arbeit bestimmen. Wichtig dabei ist: Du darfst dabei nicht schlechter gestellt werden und die neue Tätigkeit muss weitestgehend dem entsprechen, was im Arbeitsvertrag festgelegt wurde.
- Urlaubsübertragung: Dein Resturlaub verfällt während der Elternzeit nicht und wird weiter übertragen. Das gilt auch, wenn Mütter in der Elternzeit ein weiteres Kind bekommen und sich eine zweite Elternzeit anschließt.
Gute Planung ist die halbe Miete
Der Wiedereinstieg kann mitunter sehr herausfordernd sein, doch wer frühzeitig die Weichen dafür stellt, dem fällt es leichter, Kind und Karriere zu verbinden. Dann kann die Rückkehr in den Job auch Chancen für persönliches Wachstum und berufliche Weiterentwicklung bereithalten.
Du möchtest dich nach der Elternzeit beruflich umorientieren, weil dein alter Job sich nur schwer mit dem Familienleben vereinbaren lässt? Dann wirf einen Blick auf unsere Jobbörse! Hier kannst du gezielt nach familienfreundlichen Unternehmen filtern, die flexible Arbeitszeiten und Home-Office anbieten!